
Am 13. Februar 2025 hatte die vierten Klassen in der vierten und fünften Stunde einen besonders interessanten Vortrag. Eine Zeitzeugin des 2. Weltkrieges besuchte unsere Schule und zog mit ihrem packenden Vortrag die Schülerinnen und Schüler in ihren Bann.
Elisabeth Ganglberger wurde als Rachel Elisabeth Modern 1940 in Shanghai, China geboren. Ihr Vater Franz Modern war jüdischer Arzt, ihre Mutter Leopoldine eine katholische Bauerntochter aus dem Weinviertel. Nach dem Novemberpogromen wurde die Lage in Wien immer gefährlicher. Schließlich erlangte das Ehepaar Modern eine Schiffspassage nach Shanghai. Als Arzt konnte Franz Modern eine Zeit lang in einem Missionsspital im Inneren Chinas arbeiten, bis die Japaner unter Druck Hitlers verlangten, alle Flüchtlinge in Shanghai zu konzentrieren. Dort kam Elisabeth 1940 zur Welt. Das Leben in der „Designated Area“ (später als Ghetto eingestuft) war entbehrungsreich. 1947 wurde mit amerikanischer Hilfe ein Schiff für die „Repatriierung“ Deutscher und Österreicher zur Verfügung gestellt. Nur mit einem Koffer begann die Familie ein neues Leben in Wien. Franz Modern starb drei Jahre nach der Rückkehr nach Wien an den Folgen des Aufenthalts in China. Elisabeth konnte sich durchsetzen, das Gymnasium zu besuchen und studierte Chemie. Aus Angst vor Antisemitismus änderte sie zu Studienbeginn ihren Namen. Für
eine Ausstellung im Wiener Jüdischen Museum stellte sie 2020 Dokumente zur Verfügung.